Er ist fluffig, er ist lecker und er gehört zu den beliebtesten Kuchen der Deutschen: Die Rede ist vom Käsekuchen. Doch wieso heißt er eigentlich so? Und woher stammt der goldgelbe Favorit der Kaffeetafel überhaupt? Kann man ihn auch vegan und/oder glutenfrei zubereiten? Auf diese und viele weitere Fragen liefern wir jetzt die Antwort. Lesen Sie hier alles zum Thema Käsekuchen backen!

Die wichtigsten Fakten zum Käsekuchen

Ob man ihn nun Käse- oder Quarkkuchen nennt und ihn offen, gedeckt oder gefüllt backt – dieses Gebäck ist ein absoluter Dauerbrenner bei allen, die gerne einmal etwas Süßes genießen. Und das tatsächlich wortwörtlich, denn bereits die alten Griechen haben ihn vernascht.

Geschichte einer Leckerei

Wer dachte, dass ein Gebäck wie Käsekuchen eine Erfindung der Neuzeit ist, der hat weit gefehlt. Tatsächlich finden sich die ersten schriftlichen Belege dieser Speise bereits bei Athenaios, einem antiken Schriftsteller. Dieser rezitierte zum Teil wiederum andere, inzwischen verloren gegangene Quellen und lebte zwischen dem 5. und 4. Jahrhundert vor Christus. Seine Schriften gelten als eine der wichtigsten Quellen für die antike Küche.

Gemäß seiner Aufzeichnungen soll schon Xanthippe (die Frau des Sokrates) während einem ihrer legendären Wutanfälle auf einem Käsekuchen herumgetrampelt sein. Ein anderer Grieche namens Kallimachos (Begründer der wissenschaftlichen Philologie) soll ebenfalls in mehreren seiner Schriften Käsekuchenrezepte erwähnt haben. Und auch römische Schriftstücke beschreiben die Vorliebe der Griechen für einen Kuchen aus Quark oder Sauerrahm.

Im Mittelalter nahm diese aber scheinbar ab. Denn erst Ende des 14. Jahrhunderts tauchte wieder ein Käsekuchenrezept in Frankreich auf. Das älteste deutsche Rezept ist weitere 100 Jahre später belegt. So verbreitete sich der Kuchen erneut peu-a-peu, bis er um 1900 vor allem eine regionale Leckerei in verschiedenen Privathaushalten wurde. Vom Rheinland bis ins Sudetenland naschte man ihn gern, während er beispielsweise in Schleswig-Holstein eher ungeläufig war. Doch inzwischen ist er in Gesamt-Deutschland ein wahrer Klassiker!

Steckt wirklich Käse im Käsekuchen?

Diese Frage können wir zunächst verneinen. Der Käsekuchen hat nichts mit Gouda oder Emmentaler zu tun, auch wenn manchmal der Eindruck entsteht. Denn durch die spezielle Rezeptur der Füllung ist der Kuchen sehr schnittfest und auch leicht gelb. Gemäß des Deutschen Lebensmittelbuches muss auch auf 100g Teig mindestens 150g Käsemasse verwendet werden. Doch diese muss – und das ist der Clou – wiederum aus mindestens 30% Speisequark oder Frischkäse bestehen. Und näher kommt der Kuchen dem herzhaften Brotbelag auch nicht.

Es ist also vor allem der hohe Bestandteil an Quark oder manchmal eben auch Frischkäse, der ihm den Namen verleiht. Früher galten diese beiden Milchprodukte übrigens wirklich auch als Käse, weswegen der Kuchen seinen Name erhalten hat. Sie sind ja auch tatsächlich eine Vorstufe davon. Aber aus heutiger Sicht ist ist eben eigentlich doch kein Käse enthalten.

Im Übrigen ist ansonsten noch bei vielen Käsekuchen ein Boden mit von der Partie. Dieser kann aus Mürbeteig oder Hefeteig bestehen. Es gibt auch Varianten, bei denen er mit Keksen oder ähnlichem hergestellt wird. Doch dazu später mehr.

Bekannte Varianten des Lieblings

Wenn ein Gebäck schon eine solch lange Geschichte hat, ist es kein Wunder, dass sich im Laufe der Zeit auch verschiedene Varianten entwickelt haben. So werden beispielsweise gern Früchte wie Rosinen oder Mandarinen in der Masse mit verarbeitet. Doch das ist noch nicht alles. Hier haben wir vier besonders beliebte Käsekuchen-Versionen:

  • Russischer Zupfkuchen (Teig enthält Kakao und ist in Flocken auf der Oberfläche verteilt)
  • Eierschecke (Schichtgebäck mit u.a. einer Schicht Eischnee, vor allem im Raum Sachsen und Thüringen verbreitet)
  • Strawberry Cheesecake (Amerikanischer Käsekuchen ohne Backen, mit Erdbeeren)
  • Tränchenkuchen (entwickelt durch Baiserschicht auf Oberfläche kleine Bläschen)

Falls Sie sich übrigens schon immer einmal fragen, ob es eigentlich einen Unterschied zwischen Cheesecake und Käsekuchen gibt: Ja, den gibt es! So besteht die Füllung des Originals hauptsächlich aus Quark, während der Cheesecake mit Frischkäse hergestellt wird. Auch der Boden ist anders: Beim Käsekuchen handelt es sich in den meisten Fällen um Mürbeteig, der Cheesecake hingegen verwendet Kekse oder eine dünne Schicht Biskuit. Und als dritten Unterschied wollen wir noch auf das Backen hinweisen. Dieses findet nämlich beim Cheesecake gar nicht statt. Nichtsdestotrotz sind beide Varianten natürlich lecker!

Fünf Tipps zum Käsekuchen backen

Einen normalen Käsekuchen backen ist doch keine große Kunst, denken Sie sich? Da müssen wir leider widersprechen. Auch wenn die Zutatenliste im Prinzip simpel ist und die Zubereitung nicht weiter komplex, so erfordert dieses Gebäck doch viel Geduld und auch einiges an Know How. Darum haben wir hier noch fünf clevere Tipps für Sie.

1. Zutaten in Zimmertemperatur verwenden

Sind die Zutaten um die 20-22°C warm, haben sie einen entscheidenden Vorteil: Sie verbinden sich viel besser miteinander. Damit die Produkte die richtige Temperatur haben, sollten Sie sie am besten 2 Stunden vor dem eigentlichen Backen aus dem Kühlschrank holen. Ist das nicht möglich können Sie auch die Eier zum Beispiel in lauwarmem Wasser baden und Butter sowie Quark bzw. Frischkäse in sehr kleinen Stücken verarbeiten.

2. Die richtige Backform wählen

Für den Käsekuchen eignet sich der Klassiker Springform einfach am besten. Das liegt vor allem an der bequemen Bedienweise der Backform. Durch den abnehmbaren Rand kann der Kuchen sehr leicht gelöst werden. Alternativ gibt es auch Formen mit einem herausnehmbaren Boden. Wollen Sie einen Käsekuchen ohne Boden backen, sollte die Backform unbedingt auslaufsicher sein. Haben Sie keine solche, können Sie Ihre normale Form auch von außen mit mind. 2 Schichten Alufolie umwickeln.

3. Die perfekte Optik erzeugen

Beim Käsekuchen Backen passiert es schnell, dass die Oberseite zu dunkel wird. Um das zu verhindern, können Sie nach etwa ¾ der Backzeit ein Stück Backpapier oder Alufolie nehmen und damit den Kuchen abdecken. Dadurch bekommt er nicht zu viel Hitze ab und wird gleichmäßig hell. Falls Sie mit Umluft backen, die Abdeckung etwas unter der Form feststecken. Und wenn alles nichts hilft, können Sie nach dem Backen den Kuchen auch mit Früchten oder Puderzucker dekorieren.

Ein Stück Käsekuchen mit roter Sauce darüber liegt in einem Bett aus Erdbeerscheiben auf einem Teller.

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4. Die ideale Füllung

Häufig klagen Käsekuchen-Anfänger darüber, dass ihnen das Gebäck in der Mitte zusammenfällt. Um das zu vermeiden können Sie zunächst Puddingpulver in die Quarkmasse rühren. Es sorgt für zusätzliche Stabilität. Ist die Füllung hingegen zu fest, heben Sie beim nächsten Mal einfach etwas Eischnee unter. Dieser sollte aber nicht zu steif geschlagen sein, da die Masse sonst beim Backen wiederum Risse bekommen kann.

Die Profis machen zudem Folgendes: Sie holen die Backform (zum Teil mehrfach) aus dem Ofen heraus und lassen sie kurz abkühlen. Mit einem scharfen Messer wird dann der Rand leicht von der Form gelöst. Nach einer Ruhezeit von ca. 10-15 Minuten wird der Kuchen dann weitergebacken. Grund dafür: Die Temperatur des Teiges am Rand gleicht sich so an die der Mitte an und der Teig gart gleichmäßig.

5. Das richtige Maß beim Auskühlen haben

Wenn Sie einen Käsekuchen backen, ist die Backzeit einer der schwierigsten Punkte. Denn der Kuchen darf nicht zu lange im Ofen bleiben. Der perfekte Zeitpunkt ist dann, wenn die Füllung in der Mitte noch etwas weich ist. Sie festigt sich beim Auskühlen im richtigen Maß. Doch das ist nicht ganz einfach.

Lassen Sie den Kuchen in der Form zunächst am besten 1 Stunde lang einfach im geöffneten Backofen stehen. Wenn Sie es eilig haben, holen Sie ihn dann heraus und lösen ihn vorsichtig aus der Form. Allerdings ist es eigentlich besser, ihn gänzlich in der Form erkalten zu lassen. Bei einem Blechkuchen kann das bis zu 7 Stunden dauern.

Diese Wartezeit lohnt sich aber. Denn wenn Sie ihn erst danach anschneiden, ist die Gefahr, dass sich die Kuchendecke senkt sehr gering. Die perfekte, samtig-weiche Textur erhält der Käsekuchen im Übrigen nach einigen Stunden, besser noch einer Nacht im Kühlschrank. Dort bewahren Sie ihn idealerweise auch weiterhin auf, so bleibt er länger frisch.

Käsekuchen backen mal anders – drei Ideen

Jeder nascht gern Käsekuchen. Doch was tun, wenn man irgendetwas an ihm nicht verträgt? Der gänzliche Verzicht auf diese Leckerei wäre schon ein schwerer Schlag. Darum haben wir hier drei Varianten für Käsekuchen, die hoffentlich für jeden eine Lösung dieses Problems bieten.

Käsekuchen vegan

Ein Käsekuchen ohne tierische Produkte? Das geht tatsächlich und ist eigentlich auch gar nicht mehr besonders schwierig. Wir verraten, wie er gelingt.

Zutaten Teig

  • 300g Mehl (gern auch Vollkorn)
  • 175g Pflanzenmargarine
  • 80g Rohrohrzucker
  • 2TL Weinsteinbackpulver

Zutaten Füllung

  • 750g Sojajoghurt (alternativ gleich 500g Sojaquark)
  • 200g Sojasahne
  • 200g Pflanzenmargarine
  • 50g Rohrohrzucker (Alternativ z.B. auch Birkenzucker möglich)
  • 1 Msp. Vanillepulver
  • 1 Bio-Zitrone (abgeriebene Schale)
  • 1 EL gehäuft Sojamehl
  • 35g Speisestärke

Zubereitung

  1. Falls Sie keinen Sojaquark bekommen haben, können Sie diesen aus Sojajoghurt selbst machen. Dazu ein Sieb mit einem Tuch auslegen. Geben Sie darin den Sojajoghurt und lassen ihn gründlich (bis zu 12 Stunden) abtropfen. Daraus entsteht eine ca 500g schwere Quarkmasse.
  2. Verkneten Sie als nächstes alle Teigzutaten miteinander. Die entstandene Masse wird anschließend in eine 26cm Springform gegeben. Auf dem Boden und am Rand verteilen und dabei alles sehr gründlich festdrücken, damit keine Luft mehr enthalten ist.
  3. Nun den Backofen auf 160°C vorheizen.
  4. Für die Füllung zunächst die Pflanzenmargarine schmelzen und etwas abkühlen lassen. Danach zusammen mit den restlichen Zutaten zu einer glatten Masse verrühren. Diese ist fertig, wenn der Zucker vollständig aufgelöst ist.
  5. Geben Sie diese Masse nun ebenfalls in die Springform. Lassen Sie den Kuchen dann 60-70 Minuten backen. Danach unbedingt komplett auskühlen lassen, da die Masse erst dadurch richtig fest wird.

Käsekuchen glutenfrei

Backen für Menschen mit Zöliakie oder Glutenunverträglichkeit scheint häufig nicht so einfach zu sein. Da der Käsekuchen aber zu einem Großteil aus der Quarkmasse besteht, ist er recht einfach umzuwandeln. Lesen Sie hier mehr dazu!

Zutaten für Mürbeteig

  • 220g glutenfreies Mehl
  • 1 TL Flohsamenschalenpulver Alternativ 1 TL gestrichen Xanthan
  • 125g kalte Butter (alternativ 200g Pflanzenmargarine)
  • 80g Zucker (alternativ 100g Reissirup)
  • 1TL Backpulver
  • 1 Ei
  • 1 Prise Salz

Zutaten für Füllung

  • 125g Zucker
  • 2 Eier
  • 500g Magerquark (ggf. laktosefrei)
  • 200ml Sahne (ggf. laktosefrei)
  • 125ml Milch (ggf. laktosefrei)
  • 1 Pck. Vanillepuddingpulver
  • 1/2 TL Zitronenabrieb

Zubereitung

  1. Für den Mürbeteig zunächst alle trockenen Zutaten in einer Rührschüssel vermischen. Danach die Butter in kleinen Flocken und das Ei hinzugeben und einen glatten Teig daraus rühren.
  2. Eine Backform (26cm Springform ist ideal) etwas einfetten und dann den Teig darin verteilen. Auch einen Rand hochziehen. Danach alles ca. 30 min im Kühlschrank ruhen lassen.
  3. Den Backofen auf 180°C (Ober- und Unterhitze) vorheizen.
  4. In der Zwischenzeit die Zutaten für die Füllung in einer Schüssel mit dem Handrührgerät vermischen. Es soll eine cremige Masse entstehen. Diese dann als Belag auf dem Teig verteilen, etwas glatt streichen.
  5. Den Kuchen dann auf der mittleren Schiene ca. 50 Minuten backen. Danach die Backform aus dem Ofen nehmen und so wie sie ist komplett auskühlen lassen. Erst danach ist alles fest genug, sodass der Kuchen aus der Form gelöst und angeschnitten werden kann.

Käsekuchen lower carb

Wenn man gerade versucht, sich etwas bewusster zu ernähren, ist so ein Stück Käsekuchen ja eher ungünstig. Doch bei einer Lower Carb Variante sieht das schon wieder anders aus. Überzeugen Sie sich selbst davon und testen Sie unseren kalorienarmen Käsekuchen ohne Boden!

Zutaten

  • 2 Eier
  • 4 Eiweiß
  • 50g Zucker
  • 2 Pck. Vanillezucker
  • 1 Pck. Puddingpulver zum Kochen (Vanille)
  • 1 EL Zitronenabrieb
  • 500g Magerquark
  • 100g Joghurt fettarm
  • 1 Dose Mandarinen (alternativ auch Kirschen oder 2 EL Rumrosinen)
  • 1 Prise Salz
  • Puderzucker

Zubereitung

  1. Lassen Sie zunächst die Mandarinen und den Quark abtropfen. Dieser muss fast trocken sein, ehe Sie ihn nutzen können.
  2. In der Zwischenzeit die Eier mit dem Zucker und Vanillezucker schaumig rühren. Danach das Puddingpulver und den Zitronenabrieb gründlich untermischen.
  3. Ist der Quark fertig, wird er zusammen mit dem Joghurt unter die bisherige Masse gerührt. Es soll eine glatte Creme entstehen. In diese heben Sie anschließend die Mandarinen unter.
  4. Schlagen Sie in einem hohen Gefäß das Eiweiß mit einer Prise Salz steif. Die Masse sollte einen sichtbaren Messerschnitt halten können, dann ist sie steif genug.
  5. Heben Sie den Eischnee nun vorsichtig unter die restliche Masse und füllen alles dann in eine Springform. (Tipp: Am besten mit Backpapier vorher auslegen!)
  6. Den Käsekuchen bei 160°C für etwa 55 Minuten im Ofen backen. Die genaue Backzeit kann abhängig vom Gerät etwas variieren.
  7. Lassen Sie den Käsekuchen dann komplett erkalten. Danach aus der Form lösen und vor dem Servieren noch mit etwas Puderzucker bestreuen.

Quellen
ww.wikipedia.org/wiki/K%C3%A4sekuchen
www.abendblatt.de/…/Wieso-heisst-Kaesekuchen-so-obwohl-doch-eigentlich-gar-kein-Kaese-drin-ist.html
www.ninakocht.de/zitronen-vanille-kaesekuchen-mit-frischen-beeren/
www.chefkoch.de/…/Veganer-Kaesekuchen-mit-Sojaquark.html
www.rezepte-glutenfrei.de/klassischer-kasekuchen/
www.kochbar.de/…/Kaesekuchen-kalorienarm.html